Nach einem langen, kalten Winter ist die Freude groß, sobald die Bäume und Wiesen anfangen zu blühen. Doch zugleich ist diese Zeit für einen Allergiker körperlich sehr belastend. Seit Anfang April bringen warme Saharawinde große Pollenmengen der Esche (und anderer Ölbaumgewächse) aus dem Mittelmeerraum nach Österreich. Zeitgleich blühen Birken und viele andere Laubbäume.
Wir helfen Ihnen, Allergien zu erkennen und liefern Tipps und Tricks, um die Allergiebeschwerden zu lindern.
Überempfindliches Immunsystem
Pollen sind grundsätzlich keine krankmachenden Stoffe. Sie treten über die Schleimhäute mit dem Immunsystem in Kontakt, das Pollen normalerweise als harmlos identifiziert. Außer bei jenen Menschen, die an einer Allergie gegen Pollen leiden.
Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems und manifestiert sich an den Augen, der Nase, im Hals und an den Bronchien. Typische Reaktionen wie Augenjucken, Rötung, Niesreiz, Hustenreiz und Atemnot treten meistens ohne andere allgemeine Krankheitszeichen auf. Das ist vor allem für die Abgrenzung zu Erkältungskrankheiten wichtig.
Blühphase reicht von Jänner bis zum Herbst
Heuer unterbrach strenger Frost die Blühphase der Frühblüher Erle und Hasel im Februar, gegen April sind vermehrt die Pollen der Birke, des wichtigsten blühenden Baumes, und der Esche in der Luft. Im Mai und Juni folgen die Gräser- und Roggenpollen, ausgehend von großen Landwirtschaftsflächen und bei warmem Süd-Ost-Wind aus der Ungarischen Tiefebene; im Hoch- und Spätsommer belasten die Unkräuterpollen, wie der Beifuß (Artemisia) und Ragweed (Ambrosia), die vor allem in Ost- und Zentraleuropa heimisch sind.
Gewissheit durch Diagnose
Um eine gezielte Therapie starten zu können, muss zunächst die genaue Form der Allergie geklärt werden. Folgende Möglichkeiten der Diagnoseerstellung gibt es:
Ausführliches Anamnesegespräch zu Beginn: zeigt Art, Intensität, betroffene Organe und zeitlichen Verlauf der Allergie.
PRICK-Testung: erfolgt oberflächlich an der Haut der Unterarme, wobei schon nach wenigen Minuten ein deutliches Ergebnis mit roter Quaddel sichtbar ist.
RAST-Bestimmung im Blut: hier werden spezifische IgE-Antikörper (Immunglobulin E „IgE“ ist ein Antikörper, der in erster Linie Endoparasiten abwehren soll. Er ist auch verantwortlich für Allergien) identifiziert. Besonders die neue Bestimmung der rekombinanten Allergene (Allergen-Chip Test) ermöglicht ein genaues Erfassen des individuellen Antikörpermusters und eine Erfolgsprognose für eine Immuntherapie.
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Tipps und Tricks gegen Allergien: von Tabletten bis Haare waschen
Die Symptome können mit modernen Allergiemedikamenten gut behandelt werden. Ohne Behandlung können die Pollenreaktionen über Jahre zu Asthma bronchiale führen.
Expositionsprophylaxe (Allergenvermeidung): Aufenthalte in einer Region ohne Pollenbelastung
Symptomatische Therapie erfolgt durch Kombination von Allergietabletten, Augentropfen, Nasenspray und Inhalatoren für die Lunge.
Immuntherapien mit Spritzen, Tropfen oder Tabletten dienen zur Erhöhung der Toleranz gegenüber den Pollen und bewirken damit eine starke Rückbildung der Allergiesymptome.
Zusätzlich helfen: Schleimhaut pflegende und alternativmedizinische Maßnahmen
Allgemeine Tipps: Zu allen Jahreszeiten ist es hilfreich, die Kleider zu wechseln, wenn man nach Hause kommt, Haare und Gesicht durch Waschen vom Pollenstaub zu befreien und auch bei Haustieren daran zu denken, dass die Pollen am Fell haften.
Lüften ist wichtig, ein Pollenschutzgitter hält dabei die unwillkommenen Eindringlinge ab, und bei allen Lüftungsanlagen sollte ein Pollenfilter eingebaut sein. Beim Spazierengehen sollte man den Wald bevorzugen und sportliche Aktivitäten den Beschwerden anpassen!