Faszien als Schmerzgenerator

Massage

Faszien sind bestimmte Gewebe, die im Körper eine ganze Reihe lebenswichtiger Aufgaben erfüllen. Sie umhüllen sämtliche Organe, Muskeln, Gefäße, Knochen, Sehnen und Bänder und sorgen u.a. für Form, Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit. Sind diese jedoch verklebt, verhärtet oder verletzt, kann das zu Schmerzen insbesondere im Bewegungsapparat führen.

Wunderwelt Faszien

Faszien durchdringen den ganzen Körper als umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk. Dazu gehören neben Gelenk- und Organkapseln, Sehnenplatten, Muskelsepten, Bänder, Sehnen und auch flächige feste Bindegewebsschichten. Sie können hauchdünn oder einige Millimeter dick sein, sie versorgen unsere Zellen mit Nährstoffen und befreien diese von Schadstoffen.

Faszien als Schmerzauslöser

Lange Zeit wurde das Bindegewebe mehr oder weniger als „totes“ Füllgewebe bewertet. Heute weiß man, dass Faszien leben und auf innere und äußere Einflüsse teils sehr stark reagieren. Sie sind dicht mit Rezeptoren und Nervenenden besiedelt – sie können also Schmerz vermitteln. Beispielsweise können sie sich unabhängig von den Muskeln durch Stress zusammenziehen. Dadurch werden sie selbst, aber auch die Muskulatur weniger gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Unter falscher, einseitiger oder zu starker Belastung können sich Faszien verhärten,  entzünden und verdicken. Die kollagenen Fasern können sich verkleben oder verdrehen. In der Folge entstehen winzig kleine Einrisse im feinen Gewebe. Auch Alterungsprozesse setzen ihnen zu.

Letztendlich können geschädigte Faszien aufgrund ihres Reichtums an Nervenendigungen zu einem wahren Schmerzgenerator werden. Dies ist beispielsweise bei vielen Verletzungen und Verspannungen des Bewegungsapparates der Fall. Veränderungen der Fasern können neben Schmerzen auch unklare Befindlichkeitsprobleme schaffen. Das Problem dabei: Sie lassen sich in bildgebenden Verfahren nicht darstellen und daher nicht entsprechend diagnostizieren.

Die gute Nachricht: Training und Behandlung helfen

Sind bereits Probleme vorhanden, können v.a. gezielte  physikalische Maßnahmen helfen. Schmerzauslösende Problemstellen können zum Beispiel durch gezielten Druck und durch federnde Dehnungsübungen gelöst und die Elastizität des Bindegewebes wiederhergestellt werden. Auch Bindegewebsmassagen oder spezielle manuelle Techniken können die Beschwerden lindern.

„Stretching“, „Fascial  Fitness“ und damit die physikalische Therapie sind eine nachhaltige, auch die Faszien anregende Behandlung, die ein entsprechendes körperliches Training involviert.

Übungen für Zuhause

Gegen mildere Beschwerden oder zur Verbeugung von Faszienschäden können Trainingsübungen dienen, die man regelmäßig zu Hause durchführt. Beispielsweise können verklebte oder verdrehte Faszienstrukturen mit Hilfe einer Schaumstoffrolle wieder glattgerollt werden. Durch langsames und gleichmäßiges Rollen über die verschiedenen Körperpartien lösen sich Verklebungen in den Fasern. Die Durchblutung und der Stoffwechsel in der jeweiligen Region werden außerdem verstärkt. Ebenso kann man bestimmte Bewegungsformen wie z.B. ChiGong als Faszientraining effektiv einsetzen.

Wichtig ist in jedem Fall, die Übungen unter Anleitung eines Experten zu erlernen, um sich keine falschen Bewegungsmuster anzugewöhnen.

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