Wie erkenne ich Demenz frühzeitig?

Mehr Lebensqualität durch Früherkennung! Im Anfangsstadium kann sich Demenz in unterschiedlicher Form bemerkbar machen. Oft lassen sich diese Indizien nicht eindeutig der Demenz zuordnen. Daher ist es wichtig erste Anzeichen zu (er-)kennen, um dann bei einem Experten und mittels modernster Diagnosemöglichkeiten Klarheit zu bekommen. Die Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

Was versteht man unter Demenz?

Demenz beschreibt einen fortschreitenden Verlust kognitiver Funktionen, die weit über die normale Alterung hinausgehen. Demenz ist keine spezifische Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Zustände, die das Gehirn betreffen. Die Alzheimer-Krankheit ist dabei die häufigste Form von Demenz.

Warum ist Früherkennung wichtig?

Obwohl es derzeit keine Heilung für diese Erkrankungen gibt, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. So wird die Lebensqualität der Betroffenen verbessert und letztlich auch die Lebenserwartung erhöht.

Wie erkenne ich Frühzeichen konkret?

Ein häufiges frühes Anzeichen für kognitive Beeinträchtigungen in Zusammenhang mit Alzheimer Demenz ist die erhöhte Ineffizienz, Langsamkeit oder Fehler, die zu Schwierigkeiten bei der Arbeit führen. Während die meisten Menschen gelegentlich Momente der Vergesslichkeit haben, ist ein weiteres frühes Anzeichen die anhaltende Schwierigkeit sich an Termine, auch wichtige Termine, zu erinnern oder Rechnungen zu bezahlen oder auch Medikamente einzunehmen.

Weitere Erstsymptome können verminderte Möglichkeit des Multitasking (sofern dies früher möglich war bzw. gut möglich war) oder die Bewältigung der Konzentration bei komplexen Aufgaben sein.

Neben diesen sehr frühen kognitiven Erstsymptomen können aber auch schon frühzeitig bestimmte Warnsignale die Überweisung an einen Facharzt oder eine Spezialambulanz für Demenz rechtfertigen. Diesbezüglich sind dies ein schnelles Fortschreiten der Symptome oder starke Schwankungen der kognitiven Beeinträchtigung oder das Vorhandensein von Parkinson Merkmalen oder auch das Auftreten von Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Auch unerklärliche Sehstörungen oder plötzlich auftretende schwere Depressionen können Erstzeichen einer Demenz sein.

Erste Anzeichen müssen Ihnen nicht peinlich sein.

Vielfach kommt es vor, dass Menschen, die frühe Symptome zeigen, diese als normale Alterserscheinungen abtun und deshalb keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Dies bedeutet jedoch Zeitverlust in der Behandlung und eine Verzögerung der Therapieeffekte. Patienten oder Angehörige sollten daher keine Scheu haben, bereits sehr früh einen Facharzt für Neurologie aufzusuchen – auch wenn sie sich subjektiv vielleicht noch nicht von Demenz betroffen fühlen.

Symptome können auch andere Ursachen haben.

Einige der Symptome, wie Gedächtnisverlust oder Konzentrationsprobleme, können nämlich auch durch andere Faktoren wie z.B. Stress, Depressionen oder Schlafmangel verursacht werden. Daher ist eine umfassende und differenzierte Diagnostik notwendig, die von einem qualifizierten und erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden sollte.

Medizinischer Check für genaue Diagnose

Die Diagnose von Demenz erfordert eine umfassende Bewertung, die sowohl medizinische als auch psychologische Tests umfasst. Zunächst führt ein auf Demenz spezialisierter Neurologe in der Regel eine gründliche Anamnese durch, um Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, frühere Erkrankungen, aktuelle Symptome und die Familiengeschichte zu sammeln. Einfache Screening-Tests, wie der Mini-Mental-Status-Test (MMST) oder der Uhrentest, können erste Hinweise auf kognitive Beeinträchtigungen liefern.

Bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT), können helfen, strukturelle Veränderungen im Gehirn zu erkennen, die typisch für bestimmte Demenzarten sind. Zusätzlich können Bluttests durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome, wie Vitaminmangel oder Schilddrüsenprobleme, auszuschließen.

Noch präzisere Erkenntnisse durch den Einsatz von KI & Powerspektrumanalysen

Neueste Diagnoseverfahren beinhalten auch die Analyse spezifischer Hirnstrom-Spektralfrequenzen. Dabei handelt es sich um einer Weiterentwicklung der bekannten EEG-Untersuchungen. Diese Verfahren ermitteln den sogenannten BrainTrip-Demenz-Index, der die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung bereits vor dem Auftreten erster Symptome liefert.

Zusätzlich zur direkten Beurteilung durch Fachärzte für Radiologie und Neuroradiologie wird durch Einsatz der künstlichen Intelligenz beginnende Hirngewebsverminderungen und somit bildgebende Frühzeichen der Alzheimer Demenz noch genauer und detaillierter erfasst.

Risikofaktoren für eine mögliche Erkrankung

Genetische Tests spielen bei der Diagnose von Demenz eine zunehmend wichtige Rolle, insbesondere bei Menschen mit einer Familiengeschichte von Alzheimer oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen. In bestimmten Fällen können Biomarker im Blut oder in der Rückenmarksflüssigkeit Hinweise auf das Vorhandensein von bestimmten Proteinen liefern, die mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht werden.

Zusätzlich bestehen eine Reihe von Risikofaktoren, die bei Entstehung und Entwicklung einer Demenzerkrankung mitwirken:

Depressionen

Ganz wesentlich ist, dass Depressionen unbedingt ärztlich und therapeutisch zu behandeln sind. Zur ärztlichen Behandlung zählt häufig auch die Einnahme von bestimmten antidepressiv wirkenden Medikamenten. Diese sind dann sehr gut in der Lage die Depression zu beherrschen und diesen Risikofaktor wieder zu minimieren bzw. auch auszuschalten.

Eingeschränkte Hör- & Sehfähigkeit

Während die eingeschränkte Sehfähigkeit üblicherweise, sofern es die Augensymptomatik zulässt, mit entsprechender Brillenversorgung gut zu kompensieren ist, wird die eingeschränkte Hörfähigkeit häufig viel zu spät oder gar nicht mit Hörgeräten kompensiert. Dies ist aber ganz wesentlich, da die verminderte akustische Teilnahme am Gesellschaftsleben, sei es bei Gesprächen, bei Theaterstücken, bei Diskussionen, bei TV Sendungen einen verminderten Input für das Gehirn darstellt und somit einen relevanten Beschleunigungsfaktor für die Entstehung einer Alzheimer Demenz darstellt.

Erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes Typ II & Bluthochdruck

Zahlreiche Risikofaktoren sind präventiv gut beeinflussbar: dazu gehören z.B. der hohe Cholesterinspiegel, Diabetes Typ II und Bluthochdruck. Wichtig ist aber, dass all diese Risikofaktoren körperlich nicht oder kaum oder erst im Spätstadium zu spüren sind. Daher ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung jedes Erwachsenen unbedingt erforderlich. So gemeint ist die zumindest 1x jährliche Vorsorgeuntersuchung mit Erfassung aller Risikofaktoren und beim Auftreten einzelner Symptome, die regelmäßigen Nachkontrollen.

Genetisches Risiko

Dieses lässt sich nicht beeinflussen. Allerdings gibt es eine einfach erhältliche Blutuntersuchung zur Beurteilung des Risikos. Je nach einer homozygoten oder heterozygoten Apo4-Enzymschädigung besteht eine mäßige bis deutliche Erhöhung des Risikos. Auch wenn dies eine belastende Information für Nachkommen von Familienangehörigen mit vermehrter Demenzerkrankung darstellt, so ist in Anbetracht der modifizierbaren und ausführlich beschriebenen Risikofaktoren dieses Wissen doch eine Hilfe zu einer besseren Gesunderhaltung des Gehirns. Darüber hinaus können bei einem ersten Verdacht von frühen kognitiven Veränderungen durch gezielte Untersuchungen, wie die Amyloid-PET Untersuchung, sehr früh Risiken zur Entwicklung der Demenz erkannt werden. Da zahlreiche neue Medikamente teilweise in Entwicklung sind oder teilweise in Amerika bereits zugelassen sind, welche ausschließlich in der Frühphase hilfreich sind, wird der Einsatz dieser Methode in Zukunft vermehrt eingesetzt werden können.

Geringes Bildungsniveau

Der Bildungsstatus lässt sich auch noch im Laufe des Lebens immer wieder verbessern. Dies erfordert nicht das Erreichen eines akademischen Titels. Das Belegen von Fort- und Weiterbildungskursen, Erlernen oder Auffrischen von Fremdsprachen, oder Aktivierung von Hobbies.

Luftverschmutzung

Diese interessanten Studien geben wenig Möglichkeit bei Lebensführung in Großstädten zu einer Beeinflussung. Allerdings besteht meist die Möglichkeit durch Freizeitverhalten außerhalb der Großstädte oder in Erholungszonen sehr wohl auch dieser Problematik entgegenzuwirken.

Soziale Isolation

Die soziale Isolation ist bei Personen nach Beendigung des Berufslebens leider häufig anzutreffen. Die fehlenden sozialen Kontakte mit geistigem und sozialem Austausch führen zu einer Verminderung der Gehirnaktivität und verstärken so wiederum die Demenz.

Starkes Übergewicht & Bewegungsmangel

Das starke Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor und kann durch Ernährungsumstellung als auch durch ein geändertes Freizeitverhalten und vermehrter körperlicher Aktivität sehr gut beeinflusst werden.

Übermäßiger Alkoholkonsum & Rauchen

Bei übermäßigem Alkoholkonsum, entsprechend den gut durchgeführten und wissenschaftlich anerkannten Studien, ist ein Gebrauch von mehr als 6 Gläser zu 1/8 l pro Woche mit erhöhten Demenzrisiko signifikant verbunden. Es ist somit umgerechnet 1 Flasche Wein pro Woche und kann äquivalent auf andere Alkoholgetränke umgerechnet werden. Diese Alkoholmenge ist eine Menge, welche häufig bagatellisiert wird oder nicht als Gefahr wahrgenommen wird. Studien konnten nachweisen, dass Raucher ein fast doppelt so hohes Risiko aufweisen, als Nichtraucher. Neben dem Zusammenhang von Rauchen und Alzheimererkrankung ist die arteriosklerotische Wirkung von Nikotin und damit die schlechtere Blutzufuhr seit vielen Jahrzehnten wissenschaftlich nachgewiesen.

Zu all diesen beschriebenen Risikofaktoren besteht ausreichend wissenschaftliche Evidenz bezüglich des Zusammenhanges mit dem vermehrten Auftreten der Demenz vom Alzheimertyp.

Neben diesen eindeutigen Risikofaktoren werden immer wieder auch andere Bereiche diskutiert. Derzeit Thema von zahlreichen Studien ist die Untersuchung des Zusammenhanges der Darm-Hirn-Achse. Hier gibt es zahlreiche Untersuchungen die erste Hinweise darauf geben, dass eine Fehlernährung und eine dadurch bedingte Fehlverdauung mit Ansammlung von Schlackenstoffen im Darm auch die Neuroachse negativ beeinflusst und auch mit Alzheimer Demenz in Zusammenhang stehen kann. Auch hier ist eine entsprechende gesunde Ernährung, aber immer wieder gezielte Maßnahmen zur Darmsanierung eine gute Vorsorgemaßnahme.

Was kann ich selbst präventiv gegen Demenz tun?

Während es keine Möglichkeit gibt, Demenz vollständig zu verhindern, gibt es dennoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern können. Ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, geistige Stimulation und soziale Interaktionen umfasst, kann dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns zu erhalten und das Risiko einer Demenz zu senken.

Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz

Der behandelnde Arzt erstellt gemeinsam mit den Betroffenen einen individuellen Behandlungsplan. Dazu zählen mitunter frühzeitige Interventionen, wie medikamentöse Behandlungen und Therapien, wie kognitive Verhaltenstherapie und Ergotherapie, die dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den kognitiven Verfall zu verlangsamen.

Demenz-Expertise in der Rudolfinerhaus Privatklinik

Die Rudolfinerhaus Privatklinik bietet umfangreiche Diagnostikmöglichkeiten. Die neueste hoch moderne KI-basierte Analyse wird exklusiv hier angeboten. In Zusammenarbeit mit der Universität Laibach in Slowenien entwickelte Univ.Doz. Dr. Udo Zifko, Facharzt für Neurologie, diese einzigartige Technologie. Er ist Belegarzt im Rudolfinerhaus, wodurch Ihnen hier ein Top-Demenzexperte zur Verfügung steht. Außerdem ist im Rudolfinerhaus sämtliche Diagnostik (wie Screening-Tests, Bildgebende Verfahren, EEG, Szintigraphie, Laboranalysen, u.v.m.) unter einem Dach vereint.

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