Unwohlsein und Schmerzen können während einer Schwangerschaft ungewollte Begleiter sein. Akupunktur kann jedoch typische Schwangerschaftsbeschwerden sehr gut lindern. Auch in Vorbereitung auf die Geburt lässt sich Akupunktur mit positiven Ergebnissen anwenden, da sie wesentliche Funktionen des menschlichen Organismus regulieren und harmonisieren kann. Unsere Hebammen verraten Ihnen, welche Möglichkeiten Akupunktur bietet:
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Reduzierung der Schwangerschaftsbeschwerden
Unwohlsein und Schmerzen können bei einer sonst völlig problemlos verlaufenden Schwangerschaft die werdende Mutter belasten und stellen keine Seltenheit dar. Hier kann Akupunktur in vielfältiger Weise helfen und die Beschwerden reduzieren – insbesondere bei folgenden Symptomen:
- Übelkeit, Schwangerschaftserbrechen & Sodbrennen
- Wasseransammlungen (Ödeme)
- Schlafstörungen
- Rücken- oder Beckenbeschwerden
Entspanntere Geburt durch Akupunktur
- Gegensteuerung bei Beckenendlage: sollte sich das Kind in den letzten Schwangerschaftswochen in Beckenendlage befinden, so kann es sich durch Akupunktur noch bis zur Geburt in die richtige Position drehen.
- Entspannung & Angstreduktion: Die Behandlung kann werdenden Müttern helfen, sich zu entspannen und Ängste vor der Geburt zu mindern.
- Erleichterung bei Eröffnung des Muttermundes
- Schmerzlinderung: Akupunktur kann helfen, den Kreislauf von Angst, Anspannung und Schmerz zu durchbrechen oder besser zu ertragen, was zu einer Reduzierung der Schmerzmittel während der Geburt führen kann.
- Verkürzung der Geburtsdauer: Studien zeigen, dass Akupunktur die Geburtsdauer um etwa zwei Stunden verkürzen kann, insbesondere wenn die Behandlung in den letzten vier Schwangerschaftswochen durchgeführt wird.
Ab der 36. Schwangerschaftswoche kann mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur begonnen werden. Empfohlen wird eine wöchentliche Sitzung von etwa 20 bis 30 Minuten bis zur Geburt. In der Regel sind drei bis vier Sitzungen ausreichend.
Eine sichere Behandlungsmöglichkeit
Akupunktur ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Studien belegen, dass Akupunktur als sichere Behandlungsmöglichkeit gilt. Seltene und geringfügige Nebenwirkungen wie kleine Blutungen an der Einstichstelle oder Müdigkeit können vorkommen – schwerwiegende Nebenwirkungen sind äußerst selten. Es ist wichtig, die Behandlung von qualifizierten Fachleuten durchführen zu lassen, die sterile Einmalnadeln verwenden, um Infektionen zu vermeiden. Es ist ratsam, die Anwendung von Akupunktur individuell mit der betreuenden Ärztin bzw. dem betreuenden Arzt oder der Hebamme zu besprechen.
Tipp: Das Team der Geburtshilfe bietet Akupunktur als Zusatzleistung in der Schwangerschaft als auch zur Vorbereitung auf die Geburt an. Die Kostenübernahme für Akupunkturbehandlungen variiert je nach Krankenkasse und Land – in Österreich werden die Kosten meistens nur von privaten Zusatzversicherungen übernommen.
Autorin: Claudia Kopriva und Maria Salsi-Thum sind Hebammen in der Rudolfinerhaus Privatklinik. Eines ihrer Spezialgebiete ist die Akupunktur.
Die Geburtshilfe Rudolfinerhaus Privatklinik ist mit ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte eine der traditionsreichsten Geburtshilfe-Stationen Österreichs. Das moderne Ambiente bietet Eltern eine ideale Balance zwischen familiärer, geborgener Atmosphäre und den erforderlichen medizinischen Standards. Das erfahrene Geburtshilfe-Team ist bestens ausgebildet und geht mit viel Einfühlungsvermögen auf die Bedürfnisse der Familien ein und unterstützt Sie.