Hüft- und Knieprothesen

Jährlich werden in Österreich rund 14.000 Knie- und 15.000 Hüftprothesen implantiert. Diese Eingriffe zählen zu den häufigsten Operationen überhaupt und gehören heutzutage zur unfallchirurgischen Routine. Sie ermöglichen vielen Patienten über lange Jahre ein weitgehend schmerzfreies Leben, in dem vielfach auch eine normale Beweglichkeit bis hin zur Ausübung von maßvollem Sport wieder möglich ist.

Hüftgelenkersatz

Bei der sogenannten Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) wird das kranke oder geschädigte Gelenk durch ein Implantat aus Titan, speziellen Metalllegierungen, Keramik oder Spezialkunststoffen ersetzt. Es gibt zwei Hauptindikationen für einen Hüftgelenkersatz:

  • Der häufigste Grund ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, bei der es zum Verschleiß der Knorpeloberfläche an Hüftpfanne und Hüftkopf kommt. Dieser über viele Jahre dauernde Abnutzungsprozess läuft über viele Jahre und äußert sich durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Betroffen sind vor allem älteren Menschen.
  • Der zweite wichtige Grund ist ein Oberschenkelhalsbruch. Dieser ist häufig die Folge eines Unfalls oder eines Sturzes und wird insbesondere in letzterem Fall oft durch einen meist altersbedingten Knochenschwund (Osteoporose) begünstigt.

Bei der Hüft-TEP werden drei verschiedene Prothesentypen unterschieden:

  • Die zementfreie Prothese wird im Knochen befestigt und durch neu gebildeten Knochen fixiert.
  • Die zementierte Prothese wird mit einem speziellen Knochenzement im Knochen verankert.
  • Die Hybridprothese ist eine Kombination dieser beiden Methoden. Dabei wird die künstliche Gelenkpfanne zementfrei und der Prothesenschaft mit Knochenzement befestigt.

Die Operation erfolgt entweder über einen großen Hautschnitt oder – zunehmend – im Rahmen eines sogenannten minimal-invasiven Eingriffes. Dabei wird ein nur wenige Zentimeter langer Hautschnitt gesetzt. Muskulatur und Sehnen werden weitgehend geschont werden. Die Operation dauert ein bis eineinhalb Stunden und wird meist in Vollnarkose durchgeführt.

Kniegelenkersatz

Ein Kniegelenkersatz ist bei einem ausgeprägten Verschleiß der Gelenkoberflächen angezeigt. Diese werden durch Metall- oder Kunststoffkomponenten ersetzt. Unterschieden werden zwei Formen:

  • Partieller Kniegelenkersatz: Dabei werden nur die abgenutzten Teile des Knies erneuert.
  • Totaler Kniegelenkersatz: Dabei wird die komplette Gelenksoberfläche durch eine künstliche Oberfläche ersetzt.

Der Eingriff erfolgt über einen etwa 10 bis 20 Zentimeter langen Einschnitt an der Knievorderseite und dauert rund ein bis eineinhalb Stunden.

Nachsorge & Rehabilitation

Der Patient kann häufig bereits am Tag der Operation oder am nächsten Tag aufstehen und soll möglichst früh mit physiotherapeutisch angeleiteten Bewegungsübungen beginnen. Bei unkompliziertem Heilungsprozess kann der Patient bereits nach wenigen Tagen, meist spätestens nach zwei Wochen, das Krankenhaus verlassen. Anschließend ist eine Rehabilitationsbehandlung wichtig, um eine reibungslose Genesung zu gewährleisten. Häufig sind insbesondere am Anfang Gehstützen hilfreich. In der Regel sind Patienten etwa nach 6 Wochen wieder völlig mobil. Wann noch berufstätige Personen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, hängt u.a. von der Art ihrer Tätigkeit ab. Beispielsweise können Bürojobs oft bereits kurz nach abgeschlossener Rehabilitation wieder problemlos erledigt werden.

Haltbarkeit von Gelenkimplantaten

Die Lebensdauer des künstlichen Gelenkes ist abhängig von der Qualität des Knochens, der Art und dem Ausmaß der Beanspruchung im weiteren Leben und von der Präzision des Einbaues. Die durchschnittliche Haltbarkeit von Knieprothesen liegt bei acht bis 15 Jahren, jene von Hüftprothesen bei etwa 15 bis 20 Jahren. Bei Bedarf kann auch eine erneute Operation zum Wechsel der Prothese durchgeführt werden.

Studien zeigen, dass nach 20 Jahren bei 90% der Patienten deren Prothesen voll funktionstüchtig sind. Nur bei etwa 10% muss aus verschiedenen Gründen ein Austausch durchgeführt werden. Man kann also davon ausgehen, dass Prothesen lebenslang halten.

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