Juckreiz – Bote einer Erkrankung?

Wenn die Haut juckt, leidet der ganze Körper. Juckreiz oder Pruritus kann quälend sein und bei bestimmtem Schweregrad die Lebensqualität maßgeblich beeinträchtigen. Nicht immer ist zum Beispiel nur ein harmloser Insektenstich für sein Auftreten verantwortlich – ernstzunehmende Erkrankungen können eine Ursache sein. Die ärztliche Untersuchung ist für eine fundierte Diagnostik und Therapie des Pruritus daher besonders wichtig.

Juckreiz, medizinisch auch Pruritus genannt, ist eine unangenehme Empfindung der Haut. Diese kann so störend sein, dass der Betroffene mit einer Abwehrreaktion zurückschlägt. Durch das Kratzen oder Reiben der betroffenen Hautstelle entstehen Schmerzreize, die das Jucken für kurze Zeit überdecken. Man kennt es von Insektenstichen: Das Kratzen verschafft Linderung, die jedoch in der Regel nicht lange anhält.

Der Teufelskreis des Pruritus

Denn durch das Kratzen der Haut werden Botenstoffe freigesetzt, die den Juckreiz erneut hervorrufen. Pruritus ist für Betroffene daher ein wahrer Teufelskreis. Nicht nur ist Juckreiz besonders unangenehm und durch das Wiederkehren lästig, auch schädigt das Kratzen die Haut und verursacht Verletzungen. Nicht selten entwickelt sich starker Juckreiz für Betroffene zur Belastung: Schlafmangel oder psychische Probleme sind bei anhaltendem oder chronischem Juckreiz keine Seltenheit.

Ursachen für Juckreiz

Die Ursachen für Pruritus können vielfältig sein. Juckreiz ist das Leitsymptom von dermatologischen Erkrankungen, jedoch kann er auch bei internistischen, neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen auftreten. Insbesondere für Diabetes, Leber- oder Nieren- sowie Bluterkrankungen oder sogar Krebs ist Pruritus typisch. Eine ärztliche Abklärung ist bei länger bestehenden Juckreiz notwendig.

Oft ist die Ursache für Pruritus jedoch schnell gefunden: Zu trockene Haut, allergische Reaktionen oder Erkrankungen wie Nesselsucht, Neurodermitis oder Schuppenflechte sind die häufigsten Ursachen.

Wann ein Arztbesuch notwendig ist

Tritt der Juckreiz zusammen mit einer sichtbaren Veränderung der Haut auf, ist ein Hautarzt aufzusuchen. Er kann die genaue Ursache abklären und geeignete Medikamente, wie zum Beispiel kortisonhaltige Salben, verschreiben. Sind keine sichtbaren Anzeichen einer Hauterkrankung vorhanden, kann zu trockene Haut der Grund sein. In diesem Fall sollten Sie auf sorgfältige Hautpflege achten und regelmäßig feuchtigkeitsspendende Cremes auftragen. Kommt es dennoch nicht zur Linderung, sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.

Untersuchung von Juckreiz

Wird ein Pruritus ärztlich abgeklärt, ist neben einer ausführlichen Anamnese, die Untersuchung der gesamten Haut notwendig. Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen und Verdachtsdiagnosen können weitere Untersuchungen wie Laboruntersuchungen oder bildgebende Verfahren (Ultraschall, CT, MRT) notwendig sein.

So schwer es auch fällt, bedenken Sie, dass nicht immer ein Kratzen oder Reiben der betroffenen Hautstelle notwendig ist. Häufig lindert auch ein kühlender Umschlag oder eine Salbe den Juckreiz. Dies sollte daher Ihre erste Maßnahme gegen das lästige Jucken sein, da Sie so Verletzungen der Haut vorbeugen können.

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