In Österreich verletzen sich jährlich rund zwei Millionen Menschen und müssen unfallchirurgisch behandelt werden. Das Spektrum reicht von „kleinen“ Notfällen in der Ambulanz bis hin zu Knochen-, Sehnen und Bandverletzungen. Wie Statistiken eindrucksvoll belegen, befinden sich Unfallopfer hierzulande in guten Händen.
Breites Aufgabenspektrum
Im Vordergrund steht die akute Versorgung von Verletzungen des Bewegungsapparates, beispielsweise Knochenbrüche sowie Läsionen an Muskeln und Sehnen. Das Aufgabenspektrum der Unfallchirurgie geht jedoch weit darüber hinaus. Es umfasst u.a.:
- Operative Eingriffe am Kopf, Verletzungen des Brustkorbes und des Bauchraumes;
- Handchirurgie: Dabei gilt es, durch Verletzungen oder andere Erkrankungen bedingte Einschränkungen der Hand möglichst zu verhindern;
- Gelenkchirurgie am Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Knie, Hüft-, und Sprunggelenk
- Rekonstruktive Verfahren: Vorrangige Ziele sind die Wiederherstellung der Funktionalität verletzter Strukturen bzw. die Gewährleistung eines ansprechenden kosmetischen Ergebnisses;
- Implantation von Kunstgelenken (Endoprothesen): z.B. bei Verletzungen oder anderen Defekten großer Gelenke wie Hüfte oder Schulter. Dank moderner Techniken sind dafür heutzutage meist nur mehr sehr kleine Zugänge erforderlich;
- Sanierung chronischer Verletzungen;
- Akutversorgung und Frühmobilisierung von alten und sehr alten Patienten.
Der Unfallchirurg als „Case-Manager“
Unabhängig von Art und Schwere der Verletzungen bzw. Erkrankungen übernimmt der Unfallchirurg das Management des Patienten von der Erstversorgung und modernste Diagnostik über die maßgeschneiderte Betreuung bis zur Nachversorgung und Rehabilitation – er ist damit für den Patienten Ansprechpartner Nummer 1. Im Bedarfsfall wird die Zusammenarbeit mit Anästhesisten und Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen gesucht und die Nachversorgung des Patienten mit speziell geschulten Physio- und Ergotherapeuten organisiert.
Exzellente Versorgung gewährleistet
Punkto Versorgungsqualität liegt Österreichs Unfallchirurgie an der Weltspitze. Dies ist unter anderem auch an der Tatsache abzulesen, dass sich die Zahl der letztendlich tödlich endenden Unfälle seit dem Jahr 1980 nahezu halbiert hat. Und dies, obwohl die Zahl der Unfallpatienten in diesem Zeitraum signifikant angestiegen ist. Die Zahl der Heim-, Sport, und Freizeitunfälle hat sogar um drei Viertel zugenommen.
Dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung verschiedenster Operationstechniken – wie z.B. minimalinvasive, arthroskopische Verfahren – können Krankenhausaufenthalte, Rehabilitationsdauer und Arbeitsunfähigkeit für viele Verletzte deutlich verkürzt werden. Das Ziel jeder unfallchirurgischen Versorgung besteht letztendlich darin, akute und chronische Verletzungen bzw. andere Schädigungen möglichst optimal zu sanieren, Folgeschäden zu vermeiden und eine weitestgehende Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit betroffener Körperstrukturen zu erreichen.