Immer mehr Menschen nehmen regelmäßig Medikamente ein. Besonders Ältere und chronisch Kranke werden oft mit mehreren Medikamenten gleichzeitig behandelt. Der richtige Umgang damit ist im Alltag aber nicht immer einfach.
Medikamente in aller Munde
Zur Behandlung von Erkrankungen werden häufig Medikamente verordnet. 49% aller ÖsterreicherInnen nehmen regelmäßig verschreibungspflichtige Medikamente ein. Bei Personen über 60 Jahre sind es sogar 81%. Zusätzlich steigt mit zunehmendem Alter die zeitgleiche Einnahme verschiedener Medikamente, besonders dann wenn die betroffenen Personen mehrere Erkrankungen aufweisen.
Umso wichtiger ist es, die vorgeschriebenen Medikamente korrekt und regelmäßig einzunehmen. Studien zeigen, dass das aber nur in 50% der Fall ist.
Erleichterung durch klare Abfolge
Um mit Medikamenten im Alltag richtig umzugehen, bedarf es vor allem Wissen, Kompetenz und Motivation. Die Anwendung dieses Wissens beginnt beim „Besorgen“ der Medikamente. Die weiteren Prozessschritte umfassen das „Einnehmen“, „Verstehen“, „Selbstbeobachten“, „Reagieren“, das „Organisieren und Integrieren“, sowie zu guter Letzt das „Aufrechterhalten“.
Rechtzeitig besorgen
Stichwort „Besorgen“: Hier ist es wichtig, dass die Medikamente bei der Entlassung aus dem stationären Aufenthalt bereits zur Verfügung stehen. Denn die Praxis zeigt, dass bis zu 24% der Medikamente von Betroffenen nicht besorgt werden. Um hier Unterstützung zu leisten, bietet das RUDOLFINERHAUS ihren stationären Patienten ein spezielles Apotheken-Lieferservice an.
Warum eigentlich?
Beim „Verstehen“ geht es in erster Linie darum, dass Betroffene Bescheid wissen, warum sie die verordneten Medikamente einnehmen sollen und welche Nebenwirkungen sie verursachen können. Die Aufklärung durch Fachpersonal ist hier besonders wichtig! Nehmen Sie sich Zeit und fragen Sie nach! Dies kann den Behandlungserfolg entscheidend verbessern.
Medikamentenpläne und Pillenboxen
Besonders das „Organisieren und Integrieren“ kann im Alltag eine Herausforderung darstellen. Es braucht Routine und bestimmte Rituale, um an die Einnahme verschiedener Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten zu denken. Geeignete Medikamentenpläne in Verbindung mit im Handel erhältlichen Medikamentendosen oder Pillenboxen können hier helfen. Lassen Sie sich von Fachpersonen beraten!
Therapietreue
Wichtig ist die regelmäßige und korrekte „Einnahme“ der verordneten Medikamente. Bedenken der Betroffenen können dazu führen, dass sie beispielsweise weniger als die vorgeschriebene Menge einnehmen. Pflegepersonen können im Gespräch die Gründe dafür identifizieren und somit die „Therapietreue“ verbessern.
Selbstbeobachtung
„Beobachten“: Nicht immer ist es leicht, Krankheitssymptome von den Nebenwirkungen eines bestimmten Medikaments zu unterscheiden oder Krankheitssymptome rechtzeitig zu erkennen. Durch das Führen eines gezielten Tagebuchs, in das Sie Ihr Befinden und Symptome eintragen, können Sie Ihre Achtsamkeit und Selbstbeobachtung schulen. Regelmäßige Besprechungen mit Fachpersonal können Ihnen helfen, Wirkungen richtig einzuschätzen und frühzeitig zu reagieren.
Ziel ist es, dass Sie lernen, den Umgang mit mehreren Medikamenten für Ihre Situation sicher zu gestalten und dauerhaft aufrechtzuerhalten.